Traditioneller Hamam zur heilsamen Reinigung
Schrubben bis zur Seele
Lebendige Bade-Tradition: Wo getratscht, gelacht und diskutiert wird. Der wöchentliche Hamam-Besuch ist für die Einheimischen ein Fixpunkt im Alltag – und für den Marokko-Fan ein absolutes Highlight.
„Man schlug mir vor, ins Hamam zu gehen (…) Wir traten in ein weites, hohes Gebäude, in dessen Mitte ein Springbrunnen plätscherte (…) Ich verspürte nicht die geringste Versuchung, nur das kleinste Stück meiner Toilette abzulegen; überdies sah ich überhaupt keine Badewanne.“ General-Feldmarschall Helmut von Moltkes Schilderung seines ersten Besuchs eines Hamams sprüht zumindest anfangs nicht gerade vor Begeisterung. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts war das Prinzip des orientalischen Bades hierzulande noch kaum bekannt, umso rätselhafter dürfte dem Preußen die Prozedur erschienen sein.
Doch die Skepsis wurde mit straffen Strichen ebenso sorgfältig und vehement weggewischt wie das anfängliche Unbehagen, das sich schließlich in reinstem Wohlbehagen auflöste. Und im Gefühl,
„dass man noch nie gewaschen gewesen ist, bevor man nicht ein orientalisches Bad genommen hat.“
Top: Besuch im traditionellen Hamam
Angenehme Streicheleinheiten darf man sich in einem traditionellen Hamam, wie es von den Einheimischen in Marokko besucht wird, nicht erwarten. Hier geht es zur Sache und anders als in Europa versteht man unter Reinigung kein banales Duschen mit sanftem Einseifen. Das Ergebnis: Man fühlt sich wie neugeboren – und ist es bis zu einem gewissen Grad sogar.
Körperreinigung und Entspannung gleichermaßen sind es, was Männer wie Frauen, natürlich streng voneinander getrennt, im Hamam finden. Doch anders als bei klassischen Wellnesszeremonien in unseren Breitengraden geht es, zumindest in den öffentlichen Hamams, die auch von Einheimischen besucht werden, recht lebendig zu. Es wird getratscht und gelacht und diskutiert. Der wöchentliche Hamambesuch ist quasi ein ritueller Fixpunkt des Alltags.
Abgeschrubbt
Der Besuch in einem klassischen Hamam folgt gewissen Regeln, an die man sich halten sollte. Im Umkleideraum entledigt man sich seiner Kleidung – Männer sollten stets eine Unterhose anbehalten, bei den Frauen geht es zumeist lockerer zu. Bereits vor dem Hamambesuch sollte man einige wesentliche Dinge besorgt haben – ein Handtuch, einen Peelinghandschuh, eine Schöpfkelle, Badeschlappen und die traditionelle Olivenseifenpaste, die Savon Noir oder Black soap, eine unglaublich weiche und intensiv nach Oliven duftende, reichhaltige Seife.
Der erste Schritt ist eine Reinigung, bei der der Körper vom gröbsten Schmutz befreit wird – dass es wirklich nur der gröbste ist, wird einem erst am Ende der gesamten Prozedur klar sein. In einem Eimer holt man sich heißes Wasser, das man mit der mitgebrachten Kelle über seinen Körper schüttet und sich dabei bereits mit der Seife abrubbelt.
Nach der ersten Reinigung geht es weiter ins Dampfbad, wo die feucht-heißen Dampfschwaden wohlige Wärme in verspannte Muskeln und Gedanken bringt. Behaglich eingelullt begibt man sich in die Hände des Tellak, des Bademeisters bzw. seines weiblichen Äquivalents, der natır. Und an dieser Stelle sei man gewarnt: Hier wird man wirklich gesäubert. Der Körper wird quasi von der obersten Hautschicht und all den abgestorbenen Schuppen befreit.
Jeder, der das schon erlebt hat, berichtet Ähnliches: Anfangs sträubt man sich noch gegen die scheinbar grobe Behandlung, doch ab einem gewissen Punkt beginnt man zu verstehen, warum diese Reinigung traditionell ist: Man fühlt sich tatsächlich wie neugeboren, die Haut wird samtweich und so sauber wie nie zuvor, und ein klein wenig ist es so, als wären auch Geist und Seele mitgeschrubbt und von einigem Ballast befreit worden.
Photo: © Heure Bleue Palais Essaouira
Im Anschluss wird der Körper noch eingeseift und erneut massiert. Und dann? Sollte man nicht sofort zur nächsten Freizeitaktivität aufbrechen, sondern dem Körper Zeit zur Erholung geben und die Seele noch etwas baumeln lassen, damit sich die volle heilsame Wirkung entfalten kann.
Natürlich kann man auch das Hamambad in seinem Hotel oder aber eines speziell für Touristen besuchen. Wer jedoch ein kleines Stück der Seele Marokkos erspüren will, der sollte sich und seinem Erfahrungsschatz einen – unvergesslichen – Besuch im traditionellen Hamam gönnen.
Hinweis: Im Hamam ist die Luftfeuchtigkeit sehr hoch und es wird ähnlich heiß wie in einer Sauna (ca. 60 °C) – daher auf den Kreislauf achten. Vor und nach dem Hamam-Besuch ausreichend trinken!
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Restaurant Tipps in Marokko
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